Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf die Preise im Handel aus?

von Redaktion

Beim Einkauf im Supermarkt führt der Blick auf den Kassenzettel teilweise für große Augen. Durch die Corona-Pandemie entwickelten sich mehrere Produkte zu Luxusgütern. Die Gründe reichen von einer gestiegenen Nachfrage bis zu Produktionsverzögerungen.

Die Corona-Krise verteuert Obst und Gemüse

Zu den Lebensmitteln, die im Zuge der Corona-Pandemie mit höheren Preisen einhergingen, zählen die Milchprodukte. Wie Zahlen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft, kurz AMI, anzeigen, stiegen die Kosten zwischen Januar und März 2020 deutlich an. Bei Milch lag dieser Preisanstieg bei 5,2 Prozent. Quark belastete die Geldbörse im Vergleich zum Vorjahr um 9,7 Prozent mehr. Nicht zu übersehen ist der Preisanstieg bei Butter und Buttererzeugnissen. Er beträgt im Durchschnitt 11,7 Prozent.

Um zu sparen, ergibt es Sinn, auch auf die Preise von Obst und Gemüse zu achten. Die Kosten für Früchte stiegen durchschnittlich um 14,2 Prozent. Äpfel belasten die Haushaltskasse mit einem 25 Prozent höheren Kilopreis. Dieser verteuerte sich bei Birnen um 30 Prozent. Für Menschen, die auf eine frische und ausgewogene Ernährung Wert legen, geht der Preisanstieg beim Gemüse teilweise mit einem Schock einher. Im Durchschnitt liegt er bei 26,3 Prozent. Zu den gravierenden Beispielen für gestiegene Kosten zählen:

  • Zucchini um 92 Prozent,
  • Brokkoli um 69 Prozent,
  • Blumenkohl um 63 Prozent,
  • Kohlrabi um 62 Prozent,
  • Paprika um 56 Prozent,
  • Kopfsalat um 33 Prozent.

Laut dem „Business Insider“ resultiert diese Preisexplosion aus mehreren Gründen. Neben dem Preiskampf und dem unvorteilhaften Wetter stellt die Pandemie nur einen davon dar. Sie verursachte Schwierigkeiten durch ausbleibende Erntehelfer. Durch die Grenzschließungen fehlten sie als saisonale Arbeitskräfte, sodass Obst und Gemüse teilweise auf dem Feld einging.

Zusätzlich traf der ausbleibende Umsatz aus der Hotel- und Gastronomiebranche die Bauern hart. Ein weiterer Grund bestand im Einkaufsverhalten der Menschen. Durch die Ausbreitung des Virus zunehmend verunsichert, konzentrierten sie sich beim Lebensmitteleinkauf vorrangig auf lagerfähige Nahrungsmittel. Bei frischen Produkten herrschte dagegen Zurückhaltung. Zu dem Ergebnis kam ein Statusbericht des Deutschen Bauernverbands aus dem April 2020.

Dazu kommt, dass viele Menschen durch die Corona-Pandemie in Kurzarbeit sind. Die finanziellen Verhältnisse und die Zukunft sind unklar. Folglich kauften sie günstige Lebensmittel und hielten von teurem Obst und Gemüse Abstand. Für die Bauern bedeutete dies ausbleibende Einnahmen. Teilweise versuchten sie, diese mit einem Preisanstieg auf die „beliebten“ Nahrungsmittel zu kompensieren.

Die steigenden Preise betreffen nicht ausschließlich heimische Obst- und Gemüsesorten. Vorrangig bei Importwaren vervielfachten sie sich. Beispiele bestehen in Weintrauben oder Orangen. Bei diesen schlagen neben den bereits genannten Problemen die Transportkosten zu Buche.

Corona wirkt sich auf die Preise von Medikamenten und Sommerprodukten aus

© idealo.de

Neben vielen Lebensmitteln verteuert der Ausbruch der Corona-Pandemie zahlreiche Medikamente. Neben dem Narkosemittel Propofol, dessen Preis um das Zehnfache anstieg, betrifft die Verteuerung gängige Schmerzmittel. Die Ursache besteht in den aus asiatischen Ländern stammenden Grundstoffen. Durch Covid-19 setzte die Produktion aus. Auffällig ist, dass die Preise parallel zur Nachfrage zunehmen.

Des Weiteren zeigt sich durch das Auftauchen des neuartigen Corona-Virus ein deutlicher Preisanstieg bei den Sommerprodukten. Viele typische Sommerartikel wiesen im Mai 2020 den höchsten Preis seit über drei Jahren auf. Ein Beispiel stellen die Gartenmöbel wie Gartenstühle dar. Deren Kosten gingen im Schnitt um 14 vom Hundert in die Höhe. Bei Gartentischen stiegen die Anschaffungskosten um bis zu zwölf Prozent. Laut www.onlinehaendler-news.de gibt es Preisanstiege von:

  • Ventilatoren um neun Prozent,
  • Sonnenschirmen um acht Prozent,
  • Gartenliegen um 23 Prozent,
  • Sonnenpflege um 13 Prozent,
  • Gartenschläuchen um 21 Prozent,
  • Zelten um neun Prozent oder
  • Fahrradträgern um 13 Prozent.

Der Grund besteht im erwarteten Ausfall der Urlaubssaison, da zahlreiche Länder als Risikogebiet galten. Wer sich gut auf den Urlaub zu Hause vorzubereiten gedachte, musste tief in die Tasche greifen.

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