Knackt amazon als erster Onlineshop die Billion?

von Redaktion

Google, Facebook Microsoft, Apple und Amazon – das sind die fünf wertvollsten Konzerne der Welt. Der Börsenwert dieser Unternehmen beläuft sich auf rund 3000 Milliarden US-Dollar – der Wert der 30 Aktien, die sich derzeit im deutschen Leitindex Dax befinden, beträgt gerade einmal die Hälfte. Doch welcher Konzern wird die „Eine-Billion-US-Dollar-Grenze erreichen“?

Die außergewöhnliche Amazon-Strategie

Die „Tech Five“-Dominanz ist enorm. Im letzten Jahr verbuchte Apple – nur mit dem iPhone – einen höheren Umsatz als der Automobilhersteller BMW. Natürlich gibt es Unternehmen, die höhere Umsätze als Apple, Amazon und Konsorten erwirtschaften – so etwa Banken und Ölkonzerne. Doch für die Börse zählen auch der Gewinn, das Wachstum und die Profitabilität; der reine Umsatz hat keinen wesentlichen Einfluss auf die Bewertung des Unternehmens. Die größten Gewinne kann Apple verbuchen. Der Konzern ist extrem profitabel und erzielt im Smartphone-Geschäft Margen, von denen andere Unternehmen nur träumen können. Bei Amazon sieht es hingegen komplett anders aus: Das Unternehmen macht nämlich kaum einen Gewinn, weil Jeff Bezos, der Chef des Online-Shops, hohe Expansionskosten zu tragen hat, da immer wieder neue Geschäftsfelder (Cloud-Computing, Lebensmittelhandel, Video-Inhalte) entstehen. Derartige Ausgaben verschlingen zwar die Gewinne, sorgen jedoch für eine extreme Umsatzsteigerung. Die hohen Ausgaben sind die langjährigen Amazon-Aktionäre, die etwa CMC Markets nutzen, schon gewohnt. Jedoch gab es die hohen Ausgaben oft erst im Zuge des Weihnachtsgeschäfts, also erst in der zweiten Jahreshälfte. In den letzten Monaten war das Management jedoch äußerst spendabel, da im Mittelpunkt neue Wachstumsziele gestanden sind. Im zweiten Quartal stiegen die Ausgaben – gegenüber dem Vorjahresquartal – um 28 Prozent. Die Erlöse stiegen um 25 Prozent (38 Milliarden US-Dollar). In weiterer Folge brach der Gewinn um 77 Prozent ein.

Immer mehr Amazon-Kunden entscheiden sich für eine Prime-Mitgliedschaft

Doch wie sinnvoll sind die hohen Investitionskosten tatsächlich? Vor zehn Jahren entwickelte Amazon den hauseigenen E-Book-Reader namens „Kindle“. In weiterer Folge kam es zu mehreren Quartalsverlusten. Heute sieht die Sache anders aus – es werden bereits mehr E-Books als gedruckte Bücher verkauft. Auch wenn die ersten Quartalsbilanzen ein Minuszeichen aufwiesen, so sorgte der hauseigene E-Book-Reader in den darauffolgenden neun Jahren für schwarze Zahlen. Das Konzept scheint – zumindest beim E-Book-Reader – aufgegangen zu sein. Nun investiert Amazon viel Geld in die Video-Inhalte und in die Technologie und will mit „Prime Video“ eine Konkurrenz zu Netflix schaffen. Auch die Prime-Mitgliedschaft, für die sich immer mehr Amazon-Kunden entscheiden, ist ein Eckpfeiler der Amazon-Erfolgsstrategie. Entscheidet sich der Amazon-Kunde für die Mitgliedschaft, so muss er eine Jahresgebühr entrichten – in weiterer Folge werden ihm fast immer die Versandkosten erlassen und er hat einen kostenlosen Zugriff auf zahlreiche Filme und Serien. Folgt man den aktuellen Prognosen, so werden bis zum Jahresende über 50 Prozent der amerikanischen Haushalte eine Prime-Mitgliedschaft abgeschlossen haben.

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